Rarotonga
2-08/08/2019
Mit Air New Zealand geht’s direkt von Sydney nach Rarotonga. Beim Anflug auf die kleine Insel mit den tiefgrünen Berggipfeln kullert eine Freudenträne. Hier wollte ich schon lange mal hin und jetzt endlich ist es soweit. Wir sind zwar schon das vierte Mal in Polynesien, aber das erst Mal nicht in Hawaii. Die Cook Islands sind ein kleiner Inselstaat im Pazifik etwa 3400 km nordöstlich von Neuseeland. Auf den weit verstreuten 15 Inseln leben 18600 Menschen. Trotz der 1965 erklärten Unabhängigkeit von Neuseeland, ist der Staat immer noch eng mit dem Nachbarland verbunden. Es herrscht Linksverkehr und man bezahlt mit neuseeländischen Dollar. Die Menschen sind entspannt, sehr freundlich, lustig, tragen gerne bunte Sachen, sind sehr christlich und essen gerne. Daher gibt’s hier die höchste Kirchendichte der Welt und leider auch dem höchsten Durchschnitts BMI.
Die sehr grüne Hauptinsel, auf der sich auch die Hauptstadt Avarua befindet, ist Rarotonga. Eine 32 km lange Ringstraße führt einmal rund herum. Zwei öffentlichen Busse fahren um die Insel, einer im, der andere gegen den Uhrzeigersinn. Seit 1974 gibt es einen kleinen internationalen Flughafen, auf dem wir von den Ukulele Klängen von Jake Numanga empfangen werden, der hier seit vielen Jahren die Reisenden mit Musik begrüßt. Unser Zuhause für die nächsten zwei Wochen ist ein kleines Holzhäuschen am Strand. Von unserer Terrasse unter Palmen können wir direkt aufs Meer gucken. Wir sind froh, mal wieder eine Zeit lang einen festen Wohnsitz zu haben und richten uns erstmal gemütlich ein.
Witzigerweise ist immer noch der 2. August, da wir über die Datumsgrenze geflogen sind. Fast hätten wir die Unterkunft erst ab dem 3. gebucht, aber wir haben den Fehler noch rechtzeitig bemerkt. Nach zwei Nächten im Flugzeug sind wir allerdings ziemlich müde und schlafen erst noch ein paar Stunden, bevor wir zu Fuß die nähere Umgebung und unseren Strand erkunden. Den haben wir die beiden Wochen immer für uns alleine, nur ein hinkender Hund besucht uns ab uns zu. Hier kann man wunderbar chillen, lesen (leider ohne Kindle, den haben wir im Flugzeug liegenlassen :-/ ) , die Wellen beobachten, den Sonnenuntergang genießen und bei Flut zwischen den Korallenblöcken baden.
In Avarua findet jeden Samstag der Punanga Nui Markt statt, auf dem man Kunsthandwerk, Batik, Perlenschmuck, Obst und Gemüse und jede Menge Essenstände findet. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Wir nehmen den Bus und fahren die 6 km gegen den Uhrzeigersinn. Der gut gelaunte Busfahrer fährt die Tourischar netterweise direkt zum Eingang statt zur eigentlichen Haltestelle. Wir bummeln über den bunten Markt und bekommen einen ersten Eindruck vom Inselleben.
Wie sich herausstellt ist am Sonntag (4. August) der Nationalfeiertag der Cook Islands und wie auch in England üblich, daher am Montag ein Feiertag. Unser Timing ist also mal wieder „perfekt“. Da der Bus an Sonn- und Feiertagen nur selten fährt, entschließen wir uns, für das lange Wochenende doch ein eigenes Gefährt zu besorgen. Für einen Roller braucht man hier allerdings einen Motorradführerschein. Hat man den nicht, kann man bei der Polizei einen machen, jedoch nicht mehr am Samstag Nachmittag. Also versuchen wir, einen Mietwagen zu bekommen und haben Glück, es gibt noch genau einen. Wir fahren zum Supermarkt und decken uns mit Vorräten für die nächsten Tage ein. Die Preise für Lebensmittel sind teilweise recht gepfeffert und die Auswahl ist nicht sehr groß, da fast alles importiert werden muss. Wir finden trotzdem alles, was wir brauchen. Überraschenderweise ist Bier recht günstig. Vor allem, wenn man australische Bierpreise gewöhnt ist.
Das Auto stellt sich als gute Idee heraus, da das Wetter recht wechselhaft ist. So können wir die nächsten Tage in Ruhe die Insel erkunden, auch wenn es zwischendurch regnet. Irgendwoher muss das Wasser für die üppige, grüne Vegetation und die vielen Blumen ja kommen. Neben großen Palmen gibt’s hier vor allem prachtvolle Hibiskusbüsche und viele Frangipanibäume. Ich fühle mich, wie im Paradies angekommen!
Rarotonga ist zum größten Teil von einem Saumriff umgeben, das die Küste vor den starken Pazifik Wellen schützt. Daher findet man hier sanft abfallende, palmengesäumte Strände mit weißem, Pudersand und ruhigem, kristallklarem Wasser. Sieht aus wie auf einer Fototapete und ist perfekt zum Schnorcheln, Schwimmen und Relaxen. Allerdings gibt’s auch Stellen mit starker Strömung. Das nette Örtchen Muri ist nur 6 km im Uhrzeigersinn von unserer Unterkunft entfernt und iegt an einer paradiesischen, Lagune. Wir schwimmen durch das flache Wasser zur in der Lagune liegenden Insel Koromiri rüber. Auf dem Rückweg müssen wir ganz schön gegen die Strömung kämpfen. Das Wasser ist aber nur brusttief, sodass man zur Not auch durch waten kann. Muri ist auch der einzig etwas touristische Ort der Insel mit mehreren Hotels, Restaurants, netten Cafés und ein bisschen Touriunterhaltungsprogramm. Mit Booten kann man, begleitet von Rarotonga Trommelmusik, in der Lagune rumschippern. Auf der in der Lagune liegenden Insel Koromiri wird dann am Strand gegrillt. Wir trinken allerdings lieber Kaffee im netten Deli Licious Cafe, das wir in den zwei Wochen noch öfter besuchen.
Nicht nur weil Nationalfeiertag ist, generell ist hier sonntags ziemlich tote Hose. Dafür sind die Kirchen voll. Es wir hier gesungen, getanzt und danach gemeinsam gegessen. Fast alle Geschäfte und sogar viele Restaurants und Vermieter haben allerdings geschlossen. Zum Glück findet in Muri Sonntag abends ein Nachtmarkt statt, auf dem man lecker essen kann und auf dem sich gefühlt, die halbe Insel trifft.
Auf unserer Erkundungstour um die Insel finden wir auch unseren Strandfavoriten, den paradiesischen Arua Beach. Leider ist der genau auf der gegenüberliegenden Inselseite. Trotzdem kommen wir in den zwei Wochen mehrfach hierher und genießen den paradiesischen, einsamen Strand. Direkt am Ufer kann man super schorcheln. Wir entdecken jede Menge bunter Fische auch die schönen Picasso Drückerfische, die wir schon von Hawaii kennen, und farbenfrohe, intakte Korallen.
Kia Orana
Kia Orana bedeutet übrigens “möge es Dir gutgehen”. Die Worte werden sowohl als Begrüßgung als auch zum Abschied verwendet und spiegeln auch den lebensfrohen Charakter der Inseln und ihrer Menschen wieder.
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