Kultur und Krokodile im Kakadu Nationalpark

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Aboriginal people of Kakadu are known as Bininj/Mungguy

21 – 23/07/2019

Gunlom Falls – Ubirr (405 km)

Der Kakadu Nationalpark ist der größte Nationalpark Australiens und gehört zum UNESCO Weltnatur und -kulturerbe. Seit 65000 Jahren leben in der Region Aboriginal People. Die Bezeichnung „Kakadu“ stammt vom Namen der alten Aboriginal Sprache „Gagudju“, die im Norden des Parks Anfang des 20 Jahrhunderts gesprochen wurde. Der riesige Park besteht aus 7 verschiedenen Regionen, die alle über einen asphaltieren Highway verbunden sind. Wir sind gestern am südlichen Eingang in den Nationalpark in die Mary River Region gefahren. Nach dem schönen Abend an den Gunlom Falls ist unser nächstes Ziel die Yellow Water Region. Auf dem Weg dorthin machen wir aber noch einen Abstecher zum Maguk Wasserfall. Die kurze Wanderung führt entlang eines Bachs über einige Felsen zu einem sehr klaren, recht warmen See mit kleinem Wasserfall, in dem man toll schwimmen kann.

Das Yellow Water Sumpfland gehört zum Überschwemmungsgebiet des South Alligator River und ist Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten. Wir buchen in der Cooinda Lodge eine Bootstour zum Sonnenaufgang, in der Hoffnung, endlich Salzwasserkrokodile zu Gesicht zu bekommen. Da der Pool der (teuren) Lodge so verlockend aussieht, buchen wir kurzentschlossen auch eine Nacht auf dem dazugehörigen Campingplatz. Wir verbringen einen gechillten Nachmittag am schönen, aber sehr kalten („freezing“) Pool und genießen danach eine heiße Dusche im schicken Sanitärblock. Überraschenderweise gibt’s hier gar keine Mozzies (Moskitos).
Als der Wecker früh morgens klingelt, ist es noch recht kühl draußen. Das Resort Shuttle bringt uns zum Boot. Über den Flussauen hängt noch Nebel, der sich langsam lichtet, als die Sonne aufgeht und die schöne Landschaft in warmes Licht taucht. Was für ein wundervoller Morgen.

Wir entdecken Wildschweine, die auf der Ebene grasen, die schön gefärbten Jabirus (Störche), orange-blaue Kingfisher (Eisvogelart) und verschiedene Greifvögel. Ein Wasserbüffel schwimmt direkt vor uns durch den Fluss.

Und dann endlich bekommen wir auch Salzwasserkrokodile zu sehen. Das erste ist noch recht klein und das Boot kann nahe dran fahren, so dass wir es in Ruhe beobachten können. Später schwimmt ein größeres (~4 m) mitten im Fluss. Als wir uns nähern, kann man sehen, dass es uns beobachtet. Irgendwie cool, aber auch ein bisschen respekteinflößend. Schließlich können die aggressiven Reptilien auch aus dem Wasser springen. Als es sich einmal recht schnell bewegt, gehe ich lieber man einen Schritt vom Geländer weg.

Zum Abschluss des tollen Morgens entdecken wir noch eine Herde Wasserbüffel, die durch das Sumpfland galoppiert, gefolgt von einigen Wildpferden. Nach einem reichhaltigen Frühstück im Resort, das zur Sunrise Tour gehört, machen wir uns auf den Weg zu den Jim Jim Falls.

Eine überraschend gute Piste führt 50 km bis zum Camp, von dort geht’s 10 km auf einem sehr schmalen, sandigen 4WD Track mit einigen kleinen Flussdurchfahrten zum Parkplatz. Nach einer kurzen Wanderung (1 km) durch Monsun Regenwald und über Felsen erreicht man den Jim Jim Wasserfall, der leider in der Trockenzeit noch nicht mal mehr tropft. Der Pool ist von 150 m hohen Felswänden umgeben und ziemlich dunkel. Das lädt nicht so zum Baden ein und so klettern wir ein Stück zurück zum „Strand“. Hier liegt tatsächlich weißer Sand in der Schlucht und sogar die Sonne scheint hier noch her. Wir checken noch kurz die Zufahrt zu den Twin Falls, aber leider ist die Durchfahrt durch den Jim Jim Creek  gesperrt, da das Wasser noch zu tief ist. Da ich mich auch mal wieder ein bisschen im Offroad üben will, setze ich mich für den Rückweg ans Steuer. Als Fahrer macht das doch deutlich mehr Spaß als als Beifahrer 😉 .

Wir übernachten auf dem Karnamarr Camp, wo es sogar heiße Duschen gibt. Nach einem schönen Geburtstagsfrühstück am nächsten Morgen, besuchen wir den Burrunggkuy (Nourlangie) Felsen. Auf einem 1,5 km langen Rundweg kann man verschiedene interessante Felsmalereien anschauen. Leider sind wir für die (kostenlose) Führung mit dem Ranger etwas zu spät dran, so dass wir nur noch den letzten Teil der Erklärungen in einer Höhle, die den Ureinwohnern als Unterschlupf diente, mitbekommen. Der Kunwarddehwardde Lookout bietet eigentlich eine eindrucksvolle Aussicht auf die Abruchkante des Kakadu’s Plateaus und die weite Savannenlandschaft. Leider ist die Sicht wegen eines Buschfeuers heute nicht ganz so gut. Im schön gestalteten, offenen Bowali Besucherzentrums bei Jabiru, dem einzigen Städtchen im Kakadu NP, holen wir uns noch weitere Informationen zum Kakadu Nationalpark. Und natürlich gibt es im angeschlossenen Café Geburtstagskuchen für Ralph.

Nachmittags erreichen wir den East Alligator River und damit die Grenze zum Arnhem Land. Diese Region im Nordosten des Northern Territory ist eines der größten Wildnisgebiete Australiens und weitgehend unerschlossen. Eine steil abfallende Abruchkante trennt das Arnhem Land von den Feuchtsavannen des Kakadu NP.  An der Cahill Crossing, einer Furt durch den East Alligator River kann man bei Flut Salties beobachten, die hier auf Fischjagd sind. Ein riesiges Exemplar liegt ganz gechillt direkt auf der Furt und wartet auf Beute. An den Ubirr Felsen schließen wir uns der Rangerführung zu den faszinierende Felsmalereien an. Wir erfahren viele interessante Fakten zu den Ureinwohnern und Erklärungen zu den Zeichnungen, die aus ganz verschiedenen Zeitabschnitten stammen. Viele der Zeichnungen sind im Röntgenstil gemalt, bei dem das Skelett des Tieres auch dargestellt wird.

Zum Abschluss des schönen Tages klettern wir zu einem Lookout auf einen hohen Felsen, von dem aus man über das weite Nadab Auengebiet blickt. Der Sonnenuntergang von hier oben ist einfach wunderschön.

Wir übernachten auf dem Merl Campground mitten im Dschungel mit gefühlt 1 Milliarde Mozzies. Der Camphost hatte uns schon gewarnt, ab 19 Uhr wäre es richtig schlimm. Er hatte recht. Obwohl es super warm ist, sind wir gezwungen, drinnen zu essen. Also gibt’s nur kalte Küche und wir stoßen mit einem Glas Shiraz auf Ralphs 45. Geburtstag an. Dabei lassen wir dei spannenden letzten Tag nochmal Revue passieren. Hier im Kakadu Nationalpark haben wir uns, anders als am Uluru, von den ansässigen Aboriginal People eingeladen und sehr willkommen geheißen gefühlt. Wir konnten so einen besseren Einblick in die Kultur bekommen. Wahrscheinlich hat es uns auch mit deswegen so besonders gut gefallen.

„Wieso eigentlich Alligator?“

Falls Ihr Euch fragt, wieso die Flüsse im Kakadu Nationalpark eigentlich Alligator River heißen, obwohl die Bewohner ja keine Alligatoren sondern Krokodile sind, hier kommt die Erklärung. Ein amerikanischer Forscher sah die vielen Krokodile hier und dachte, ah Alligatoren (wie in den USA) und hat die Flüsse danach benannt. Nachdem die sowieso andere Aboriginal Namen haben, hat man sich nicht mehr die Mühe gemacht, diesen Fehler zu korrigieren.

 

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