Badestops auf dem Weg nach Norden

17 – 20/07/2019

Daly Waters – Mataranka – Katherine – Edith Falls – Gunlom Falls (1054 km)

Nach den viele kalten Tagen freuen wir uns auf unser nächstes Ziel, die warme Quellen in Mataranka. Wir machen noch ein paar Sonnenaufgangsfotos an den Devils Marbels, dann geht’s auf dem Stuart Highway stundenlang immer geradeaus nach Norden.

Das ist eine ziemlich eintönige Angelegenheit. Da kommt das “Campen & 2 Bier” Angebot des Hi-Way Inn Motels doch genau richtig und wir verbringen einen netten Abend im dazugehörigen Pub. Morgens können wir draußen frühstücken, es ist endlich wieder warm. Danach statten wir dem legendären Daly Waters Pub noch einen Besuch ab und treffen dort Matthias und seine Freundin wieder. Ihr Auto hatte doch nur ein kleines Problem, Glück gehabt. Der Pub ist bekannt für seine skurile Einrichtung und schräge Parties mit Livemusik.

Als wir im kleinen Ort Mataranka ankommen, riecht es stark nach Rauch. Wir fragen an der Tankstelle nach und erfahren, dass es im nahegelegenen Nationalpark, in dem wir heute übernachten wollen, brennt. Der Brand sei aber unter Kontrolle, wird uns gesagt. Mataranka ist auch bekannt durch den australischen Literatur- und Filmklassiker “We of the never never”. Der 1908  erschienene autobiografische Roman von  Jeannie Gunn handelt von ihrem Leben auf der Rinderfarm Elsey Station und den harten Lebensbedingungen im “Never Never”. Die Bezeichnung “Never Never” wird im Northern Territory für das riesige, einsame Outback verwendet.

Wir gehen erst mal baden. Die Bitter Springs sind 30° C warme Quellen mitten im Dschungel. Der kleine, palmengesäumte Fluss sieht fast ein bisschen unecht aus, so schön ist es hier. Vom Einstieg kann man sich im warmen, klaren Wasser unter grünen Blättern bis zu einer Brücke treiben lassen, raus klettern, zurücklaufen und wieder ins warme Wasser springen. So cool! Die Aussies machen das bevorzugt auf einer Poolnudel hängend. Das sieht recht lustig aus. Hier kann man auf Freshies treffen, aber das scheint keinen zu stören, also uns auch nicht. Ein paar Tage später sehe ich allerdings ein Video von einem stattlichen Exemplar direkt neben den Quellen. Zum Glück sind wir dem nicht begegnet.

Wir übernachten trotz des Bushfeuers im Elsey Nationalpark auf dem schönen Jalmurark Campingplatz am Roper River, der Brand ist weit genug weg. Hier gibt’s sogar heiße Duschen und das für 6,60 $ pro Person. Campen im Northern Territory ist echt ein Traum. Am Ufer des Roper Rivers suchen wir in der Abenddämmerung mal wieder nach Krokodilen, finden aber nur eine leere Falle. Es ist warm und wir sitzen noch lange draußen, hören Musik und trinken Rotwein. Irgendwann meint Ralph, ach so ein Wacken wäre jetzt auch was 😀 . Eines der wenigen Dinge, die wir so langsam vermissen ist, mal wieder mit entspannten Leuten, bei geiler Mukke abzurocken. Tabea, Benny, Yvonne, ihr wisst Bescheid, wir haben Nachholbedarf 😉 .

Früh morgens besuchen wir die Mataranka Springs. Die Quellen sind auch schön, mit klarem, warmem Wasser und von Palmen umgeben, aber hier ist ein Pool angelegt worden und es wirkt eher wie ein Schwimmbad. Uns haben die natürlichen Bitter Springs gestern definitiv besser gefallen. Obwohl es noch recht früh ist, ist auch schon recht viel los, da direkt nebenan ein Campingplatz ist. Hier steht auch ein Nachbau der Elsey Farm für die Verfilmung von “We of the never never”.

Nach dem Badespaß machen wir uns auf den Weg nach Katherine, der nächsten Stadt auf unserer Route. Im Radio hören wir irgendwas von Verkehrschaos und Stau. Die Erklärung kommt direkt hinterher, hier ist Showwochenende und heute ein Feiertag. Na, wir haben ja ein Timing. Zum Glück haben die Supermärkte trotzdem auf, wir müssen noch (ein letztes Mal) unsere Vorräte aufstocken. Es wäre bestimmt interessant, sich den Rummel auf so einer Show, die aus Viehmarkt, Rodeo und Jahrmarkt besteht, anzuschauen. Der Eintrittspreis von 20$ pro Person ist uns dann aber doch zu viel für den Spaß. Wir übernachten außerhalb von Katherine auf einem Freecamp am Highway und fahren morgens direkt zu den Edith Falls. Ein kurzer Rundweg führt erst zu den oberen Pools und einem kleinen Wasserfall, bevor man über Felsen wieder absteigt zum unteren Pool. In dem großen, krokodilüberwachten See kann man sogar richtig schwimmen (Eine Strecke 200 m). Am netten Kiosk gibt’s Snacks und ich finde endlich einen Hut, der auf meinen kleinen Kopf passt. Man hätte auch direkt hier auf dem schönen Campingplatz übernachten können (12 $ p.P).

Nach dem erfrischenden Bad geht’s über eine sehr holprige Piste mit viel Wellblech und Löchern zu den Gunlom Falls, die schon im Kakadu Nationalpark liegen. Zum Sonnenuntergang steigen wir zum Anfang des Wasserfalls hoch. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den südlichen Teil des Kakadu Nationalparks und der natürliche Infinitypool ist der perfekte Platz für instataugliche Sonnenuntergangsfotos. Allerdings ist es daher auch ziemlich voll hier. Wir klettern noch einige Felsen höher und schwimmen dort in eine schmale Schlucht. Am Ende erreicht man einen Felsen hinter dem sich ein kleiner, versteckter Wasserfall befindet. Um den zu sehen, muss man allerdings ein bisschen klettern 🙂 .

Nach dem ziemlich kühlen Schwimmvergnügen wärmen wir uns auf den von der Sonne noch aufgeheizten Felsen auf und genießen den spektakulär rot leuchtenden Sonnenuntergang. Danach müssen wir allerdings im Dunkeln den steilen Weg zurück zum Camp wandern.

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