East Kimberley – interessante Felsen und viel Wasser

26/06 -01/07/2019

Kununurra – Bungle Bungles – Lake Argyle (819 km)

Die kleine Stadt Kununurra liegt direkt am gleichnamigen Stausee und ist dank des vielen Wassers sehr grün. In einem gigantischen Bewässerungprojekt wurde der Ord River in mehreren Seen aufgestaut. Dadurch wurde es möglich, die Region landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Nach der langen Tour über die Gibb fühlen wir uns hier wie zurück in der Zivilisation. Ein großer Coles Supermarkt mit frischem Obst, Gemüse und Brot, Bottleshop, Kaffee aus italienischen Kaffeemaschinen, WiFi, alles da, was wir brauchen. Unser Campingplatz ist auch super, mit ganz neuem Sanitärblock und einer schönen Campküche. Wir haben einen Stellplatz, direkt am Seeufer und zur Abwechslung mal wieder auf Gras.

 

 

Beim Kochen in der Campküche schauen wir seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder (australische) Nachrichten. Die berichten sogar über die Hitzewelle in Deutschland. Danach läuft eine sehr interessante Doku über Aborigines und wir bleiben länger hier sitzen, als gedacht und sind ziemlich durchgefroren als wir ins Bett gehen. Es wird nachts überraschend kalt hier. Am nächsten Tag verquatschen wir uns beim Frühstück mit Lorenz und Manu aus Stuttgart. Eh wir uns versehen, ist es fast Mittag. Abends gibt’s schöne Livemusik von „Outback Paddy“ am Pool.

Die Gegend um Kununurra ist bekannt für die hübschen Zebra Steine. Dieses rotbraun-hellgrau gestreiften Gestein und andere mit Punkten oder tollen Farbschattierungen werden in der Nähe abgebaut und in mehreren Galerien zu teilweise sehr coolen Sachen verarbeitet. Hübsche Kerzenständer, Weinflaschenhalter, Schmuck und anderes. Leider zu schwer für unser Gepäck.

Ohne Steine machen wir uns über den Great Northern Highway auf den Weg in den Purnululu Nationalpark, besser bekannt als Bungle Bungles. Leider ist am Warmun Roadhouse kein Stellplatz ohne Strom mehr frei ist und müssen wir noch im Dunkeln ein Stück weiter fahren bis zur nächsten Restarea (Muluks Restarea). Dabei müssen wir sehr aufpassen, dass uns keine Kuh vors Auto rennt, die hier überall frei weiden.

Die eigentliche Zufahrt in den Nationalpark über den Spring Creek Track ist nur mit einem Geländewagen möglich und eine ziemlich ruppige Angelegenheit. Das haben wir schon mehrfach erzählt bekommen. Die landschaftlich sehr schöne Strecke windet sich wie eine Achterbahn über Hügel und durch (trockene) Flusstäler. Nach 56 km und etwas unter 2h erreichen wir, zum Glück ohne Reifenschaden, das Besucherzentrum.

Die Bungle Bungles sind eine der geologisch interessantesten Landschaften der Welt und gehören seit 2003 zum UNESCO Weltnaturerbe. Die orange-schwarz gestreiften Sandsteindome ragen bis zu 300 m aus der kargen Ebene und sind 360 Millionen Jahre alt. Die grauen Streifen entstanden durch Cyanobakterien, die orangen durch oxidiertes Eisen. Vor allem aus der Luft, sehen die Felsen aus wie Bienenkörbe. Einen der teuren Rundflüge sparen wir uns aber.

Wir fahren direkt in den südlichen Teil des Nationalparks, wo sich auch die eigentlichen Bungle Bungles befinden. Wir wandern in die Cathedral Gorge und durch den Picaninny Creek zu einen tollen Lookout. Von hieraus hat man einen großartigen Ausblick auf die Bungles (und Schatten, es ist sehr heiß hier).

Nach einem kurzen Fotostop am Elephant Rock fahren wir dann noch zum Kurrajong Campground im nördlichen Teil des Parks. Dort treffen wir Don und seine Familie wieder, die wir auf der Home Valley Station kennengelernt haben. Zum Sonnenuntergang fahren wir zum Kungkalanyi Lookout. Hier haben sich gefühlt, alle Besucher des Nationalparks versammelt :-). Wir kommen gerade noch rechtzeitig, um die feuerrot glühenden Berge zu bestaunen.

Am Tag darauf erkunden wir den nördlichen Teil des Parks. Der spektakuläre Echina Chasm Trail führt in eine immer enger werdende Felsspalte, in die um die Mittagszeit einmal kurz die Sonne rein strahlt. Deswegen warten alle Besucher an einer breiteren Stelle mit Blick in die Felsspalte. Um diese Jahreszeit steht die Sonne allerdings so tief, dass sich der Wow-Effekt etwas in Grenzen hält.

Wir rumpeln zurück zum Highway und fahren zurück in Richtung Kununurra. Ursprünglich hatten wir überlegt, von hieraus direkt über den Tanami Track nach Alice Springs zu fahren und von dort nach Darwin. Da wir allerdings recht gruselige Geschichten über die 1000 km lange, unbefestigte Tanami Road gehört haben, haben wir uns dagegen entschieden. Wir übernachten auf der Dunham River Restarea und fahren am nächsten Morgen zur historischen Ivanhoe Crossing. Dieser Flussübergang wurde im 2. Weltkrieg gebaut. Die Furt ist betoniert, aufgrund der relativ großen Flussbreite und der Strömung, ist die Durchfahrt trotzdem ziemlich spektakulär.

In Kununurra stocken wir nochmal die Vorräte auf und fahren dann zum 70 km weiter südlich gelegenen Lake Argyle. Auf dem dortigen Resort-Campingplatz ergattern wir einen der begehrten Stellplätze. Das schöne Resort mit Infinity Pool liegt direkt oberhalb des Sees. Der Lake Argyle ist der zweite der Stauseen, die durch die Anstauung des Ord Rivers entstanden sind und ist der größte Stausee Australiens (740 qkm). In dem riesiges Süßwasserreservoir leben viele Fische, Schildkröten und ca. 30 000 Freshies. Wir gehen trotzdem im See baden, da der Infinity Pool zwar wunderschön aussieht, aber (mal wieder) „freezing“ kalt ist.

Bevor wir uns auf die lange Fahrt nach Alice Springs machen, chillen wir zwei Tage auf dem schönen grünen Camp und genießen das warme Wetter und die tolle Aussicht. Abends gibt’s Livemusik zum Sunset am Pool und später an der Bar. Läuft!

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