El Questro – Abenteuerspielplatz am Ende der Gibb

23-25/06/2019

El Questro – Kununurra (228 km)

Unser nächstes Ziel ist die El Questro Station. Der private Wilderness Park liegt am Pentecost River und bietet 4WD Spaß, Heliflüge, Wandermöglichkeiten in verschiedene Schluchten mit Wasserfällen, Thermalquellen, seltene Palmen und andere tropische Pflanzen und für die Australier ganz wichtig, Plätze zum Fischen. Wir sind gespannt!

Auf dem Weg von der Home Valley Station nach El Questro muss man den breiten Pentecost River durchqueren. Normalerweise ist hier immer Wasser, aber in diesem Jahr ist selbst diese Furt ausgetrocknet und konnte seit Jahren, das erste Mal geebnet werden. Schade!

Wir besuchen zuerst die Emma Gorge, die außerhalb der eigentlichen Station am Fuße der feueroten, steil aufragenden Felsen der Cockburn Ranges liegt. Auf dem Weg zum Startpunkt der Wanderung bekommt unser Troopy dann doch endlich mal nasse Füße. Hier befindet sich das idyllisch gelegene, schön gestaltete Emma Gorge Resort. Hier erhält man auch den El Questro Besucherpass, der für eine Woche 22 $ pro Person kostet. Die Sofas auf der schönen Terrasse sehen einladend aus und wir gönnen uns noch einem leckeren Kaffee im Schatten. Die recht kurze Wanderung in die Emma Gorge (1,6 km) führt, gut beschildert, durch ein grünes Flusstal mit vielen Palmen und Schraubenbäumen (Pandanus), dann über Felsen nach oben bis zu einem kleinen, türkisen Felspool. Der sieht verlockend aus, ist aber recht voll (und hier wohnt ein Freshie). Also klettern wir weiter bis zum Ende der Schlucht. Dort zwischen 65 m hohen Felswänden befindet sich ein malerischer See mit sehr kaltem Wasser. Auf der Australien Skala – freezing, Zum Glück gibts an der rechten Felswand einen Miniwasserfall, dessen Wasser in ein kleines Becken läuft und gemütlich warm ist. Während Ralph sich ins kalte Nass stürzt, bleibe ich lieber dort.

Auf dem Weg zur El Questro Station bekommen wir auch nochmal eine schöne Wasserdurchfahrt. Das große Resort bietet Hotelzimmer, Bungalows, feste Zelte, einsame Stellplätze im Bush und den großen Black Cockatoo Campingplatz. Hier finden wir einen schönen Platz unter Bäumen direkt am Fluss. Zum Sonnenuntergang fahren wir noch zum Pigeon Hole Lookout. Die 4WD Zufahrt führt erst durch den Fluss und dann sehr steil und staubig bergauf. Von oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf den Pentecost River. Leider sind wir nicht alleine. Mehrere Tourgruppen haben sich hier breit gemacht. Der Sonnenuntergang ist aber trotzdem schön.

Zurück an der Station nutzen wir die Happy Hour an der Swinging Arm Bar. Hier wird heute das “State of Origin” Rugby Spiel  auf einer großen Leinwand gezeigt. Für Australier offensichtlich eine großes Ereignis. Ich finde es eher ein etwas seltsames Spiel… Da an unserem Tisch noch Platz ist, gesellen sich zwei australische Paare zu uns. Witzigerweise stammt einer der Männer aus Deutschland, ist aber als Kind schon nach Australien gekommen. Ein bisschen deutsch kann er aber noch. Abends wird’s hier überraschend kalt, so dass wir um halb 8 lieber in unseren Camper umziehen.

Am nächsten Tag fühlen wir uns beide nicht so fit und wir beschließen, heute mal ein bisschen zu chillen und das Auto stehen zu lassen. Nach einem gemütlichen Vormittag, kommen wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Colleen und Mark aus der Nähe von Melbourne sind super nett und witzig und so verbringen wir den Rest des Tages mit Lachen und Quatschen. Abends macht Mark ein Lagerfeuer. Als es uns trotzdem zu kalt wird, ist es schon verhältnismäßig spät und wir sind doch tatsächlich die Letzten die noch wach sind (auf australischen Campingplätzen ist es normalerweise ab 21 Uhr still). Obwohl wir nix unternommen haben, war das ein richtig cooler Tag.

An nächsten Morgen geht’s  sehr früh zu den Zebedee Springs. Die kleine tropische Oase ist bilderbuchmäßig schön und ist daher immer recht schnell voll. Unter hohen Palmen findet man kleine Felspools mit 30° C warmen Wasser (auf Australien Skala – hot). Wir finden noch einen kleinen Pool für uns und genießen das angenehme Wasser. Das Rauskommen ist dann eher schwierig. Draußen ist es noch recht frisch. Bevor die Massen eintreffen, machen wir uns auf den Rückweg zur Station und gönnen uns im Restaurant am Flussufer ein ausgiebiges, sehr leckeres Brekkie (Frühstück).

Dann geht’s ins Abenteuer El Questro Gorge. Um zur Schlucht zu gelangen, muss man (mal wieder) den Fluss durchqueren. Diese Wasserdurchfahrt ist allerdings recht lang und tief. Man braucht dafür einen Schnorchel am Auto und etwas Mut, durchzufahren. Durchwaten, um die Tiefe zu checken, fällt wegen der potentiellen Anwesenheit von Krokodilen aus. Daher schauen wir erstmal ein paar anderen Autos bei der Passage zu – okay, die einen schaufeln während der Fahrt Wasser aus dem Innenraum… Allerdings hat uns unser Campnachbar Marc gestern die Wassertiefe an seinem Ford Ranger gezeigt, und das sollte gerade so passen. Also Untersetzung rein und ab in den Fluss. Für uns eine spannende Sache, wenn man sich im Auto eher wie in einem Boot fühlt. Bis auf eine Minipfütze  im Fußraum, alles kein Problem.

Die Wanderung in die spektakuläre Schlucht führt an einem Bach entlang. Hier stehen viele der seltenen, hohen, Livinstona Palmen. Am Ufer ist es zur Abwechslung mal richtig grün. Mit dem vielen Farnen und andern Pflanzen sieht es schon fast ein bisschen dschungelig aus.

Nach 1,3 km erreicht man einen kleinen Felspool. Durch diesen muss man brusttief durchwaten oder schwimmen, wenn man weiter zum oberen Pool will Also rein in die Badesachen und ab ins kalte Nass. Das schwierige ist, auf der anderen Seite mit nassen Händen und Füßen die Felsen hochzuklettern. Der zweite Teil ist eher eine Klettertour und richtig cool. Immer weiter am Bach entlang, über Felsen, an einen Wasserfall hoch geht’s 2,1, km weiter. Der kleine Teich mit Wasserfall am Ende der Schlucht ist aber auf jeden Fall die Anstrengung wert. Obwohl das Wasser auf der Australien Skala “refreshing”, also kalt ist, muss ich dort schwimmen gehen, es ist einfach zu schön.

Nach dieser tollen Tour, machen wir uns auf den Weg nach Kununurra. Das kleine Städtchen ist dank eines Stausees eine grüne Oase. Wir checken auf dem netten Kimberleyland Waterfront Holiday Campingplatz direkt am See ein.

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