Eyre Peninsula und Gawlers Ranges

22-27/03/2019

Iron Knob – Gawlers Ranges – Streaky Bay – Point Labatt – Perlubie Beach – Ceduna – Cactus Beach (861 km)

Nach einer Nacht im gottverlassenen Nest Iron Knob, fahren wir nach Kimba. In dem malerischen, sehr authentischen Outback-Örtchen schießen wir das obligatorische „ Half way across Australia“ Foto.

Hier fallen uns das erste Mal die riesigen Getreidesilos auf, die teilweise sehr künstlerisch bemalt sind. Die Eyre Peninsula ist eine dreieckige Halbinsel zwischen Adelaide und der Großen Australischen Bucht und hat in etwa die Größe Tasmaniens. Sie ist ein wichtiges Weizenanbaugebiet mit riesigen, hügeligen Feldern und außerdem bekannt für Seafood. Wir fahren allerdings nicht die gesamte 2500 km lange Küste des „Dreiecks“ entlang, sondern kürzen erst noch ein ordentliches Stück über den Eyre Highway ab.

Bei Wudinna biegen wir in Richtung Gawler Ranges ab, einem kleinen Gebirgszug etwas nördlich des Highways. Eine 4WD Abkürzung führt uns über mehre Sanddünen. Zwischendurch ist der Sand schon recht tief, aber Sharky (und Ralph) meistern das zum Glück ohne Probleme. Die ausgeschriebene Scenic Route ist eher langweilig, also nehmen wir lieber nochmal eine der vielen 4WD Strecken. Der kleine Track windet sich durch schöne Täler, über felsige Hügel und durch ausgetrocknete Bachbetten. Insgesamt ist es auch hier momentan sehr trocken, bei Regen ist das bestimmt eine hübsche Schlammfahrt.

Am Pildappa Rock, einem Monolithen ähnlich dem Wave Rock in West Australien, schlagen wir unser Camp auf und bestaunen einen unglaublichen, rotglühenden Sonnenuntergang von dem selbst die australischen Campnachbarn beeindruckt sind. Morgens klettern wir auf den Felsen. Leider ist das Wetter heute nicht ganz so schön, es ist bewölkt und kühl.

Wir fahren zurück an die Küste der Eyre Halbinsel in den Urlaubsort Streaky Bay. Über die Panoramastrecke „Westall Loop Coastal Drive“ fahren wir durch Dünen und an der eindrucksvollen Steilküste entlang. Am Surfspot Speeds Point laufen wir vor auf die Klippen und beobachten die tollen Wellen. Im Winter ist hier ein Spot zum Big Wave surfen. An den Smooth Pools können wir mit dem Auto bis direkt ans Wasser fahren. Hier könnte man schön geschützt baden, während vor den Felsen die Wellen brechen. Leider ist es zum Baden etwas zu kalt. 🙁 . Da es uns am Tractor Beach Camp nicht gefällt, fahren wir weiter Richtung Poin Labatt Conservation Park, wo es eine Seelöwenkolonie gibt. Ein paar Kilometer davor finden wir einen super Platz zum Übernachten, direkt an der Baird Bay. Wir genießen einen schönen Abend ohne Fliegen, Moskitos oder Bremsen, aber mit Blick auf die ruhige Buch und ….. einen tollen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen fahren wir ganz früh zur Seelöwenkolonie. Hier leben die seltenen und stark gefährdeten australischen Seelöwen. Von einer Plattform aus kann man sie gut beobachten. Noch chillen die meisten faul im Sand und auf den Felsen, aber einige spielen in den klaren Felspools. Auf dem Weg zurück nach Streaky Bay machen wir noch Halt an Murphys Haystacks, Felsen in Pilzform, die mitten auf einer Schafweide stehen. Es handelt sich um „Inselberge“. Wir haben das Wort vorher noch nie gehört, heißt aber auch auf Englisch so.

Da es heute sehr kühl, windig und wechselhaft ist, quartieren wir uns auf dem modernen, top ausgestatteten Island Caravan Park ein. Leider können wir wegen des Wetters, den tollen Strand nicht nutzen. Nach einer heißen Dusche in den besten Sanitäranlagen, die wir jemals auf einem Campingplatz hatten, machen wir es uns im schönen Gemeinschaftsraum gemütlich und kümmern uns mal wieder um den Blog und die weitere Reiseplanung. Für unsere Visums-Unterbrechung buchen wir Flüge auf die Philippinen.
Am nächsten Tag scheint wieder die Sonne und wir fahren bis zum Perlubie Beach. Hier darf man direkt am Strand campen. Perfekt! Das Meer strahlt in schönstem türkis, ist aber mal wieder recht erfrischend.

Unser Camp am Perlubie Beach

In Ceduna, der Austern Hauptstadt Australiens und dem letzten Städtchen vor der Nullarbor Plain versuchen wir an einer ulkigen Puma Tankstelle, die quasi nur aus einem großen Tank mit Zapfsäulen besteht, nochmal günstig zu tanken. Leider werden unsere Kreditkarten nicht akzeptiert. Also stocken wir doch erst mal nur die Vorräte auf. Die nächsten 1400 km gibt’s lediglich noch ein paar Roadhouses. Sprit und Lebensmittel sind dort sehr teuer und die Auswahl überschaubar. Als wir im Bottle Shop (in Australien wird Alkohol i.d.R. nur in speziellen Shops verkauft) noch günstiges Bier kaufen, müssen wir eine ID vorzeigen, die auch eingelesen wird. Wir wundern uns etwas, das hatten wir noch nicht. Der Kassierer erklärt, dass es nur 5 Orte in Australien gibt, in denen das Gesetz ist und es in Ceduna große Probleme mit Alkoholmissbrauch und Gewalt gab. Am Abend auf dem Shelly Beach Camp haben wir zwar sehr dubiose Nachbarn, aber einen super Platz mit WLAN und Meerblick, wo wir endlich mal wieder einen Blogartikel fertigstellen können.

Auch der zweite Versuch an der billigen Puma Tankstelle scheitert und wir müssen unsere Tanks für die lange Nullarbor Tour doch an einer teureren Tankstelle füllen. Wir besuchen noch das Ceduna Aboriginal Arts & Culture Centre. Hier befindet sich eine große Ausstellung an Aboriginal Bilder und Kunsthandwerk und es gibt ein Sprachzentrum, in dem man die 3 hier beheimateten Aboriginal Sprachen lernen kann. Wir bekommen eine kleine Führung und können im angeschlossenen Atelier den Künstlern bei Ihrer Arbeit zuschauen. Leider können keins der wirklich tollen Bilder mitnehmen.
Weiter westlich in Penong biegen wir nochmal Richtung Meer ab und erreichen am Nachmittag den Cactus Beach. Der Surfspot dort wurde in den 60er Jahren entdeckt und hat unter Surfen Kultstatus. Auf dem Point Sinclair Bushcamp darf man in den Dünen campen. Wir suchen uns ein windgeschütztes Plätzchen direkt am Durchgang zum Strand. Wir stapfen durch den Sand Richtung Meer und finden einen tollen Platz mit Blick auf die Bucht und die Surfer. Leider haben wir keine Boards (& Wetsuits) dabei, Lust hätten wir ja schon, uns auch mal wieder in die Wellen zu stürzen. Obwohl mich die potentielle Anwesenheit von weißen Haien doch etwas abschreckt (und die Wassertemperatur).

Ein australisches Paar, das das gleiche Auto hat wie wir, campt später neben uns. Der Landcruiser ist selbst ausgebaut und sehr cool gemacht, mit Aufstelldach und vielen cleveren Details. Die beiden sind von der Goldcoast und auch für mehrere Monate unterwegs. Sie waren vier Wochen auf Tasmanien und sind total begeistert. Da müssen wir wohl doch auch nochmal hin. 😉 .

Morgens am Cactus Beach

Bei einem Glas Shiraz an unserem neuen Lieblingsplatz beobachten wir einen Delfin, der in der Abendsonne in den Wellen spielt. Fast schon etwas kitschig. Auch zum Frühstücken setzen wir uns am nächsten Morgen dorthin und genießen nochmal die Aussicht, bevor es endgültig in die Nullarbor geht.

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