Durch die Australischen Alpen

01-06/03/2019

Tilba – Mount Kosciuszko – Great Alpine Road – Mt Buffalo NP (709 km)

Nach einer ruhigen Nacht schlendern wir früh morgens nochmal durch Tilba zum Fotos machen, gestern war es ja schon dunkel. Das Frühstück lassen wir ausfallen, wir sind noch satt vom Fischburger. Daher gibt’s nur einen Flat White im hippen „Neck of the woolds“ Cafe, wo wir noch ein bisschen mit unserer Parkplatznachbarin plaudern.

 

Dann geht’s Richtung Cooma durch schwarzwaldähnliche Berge. 100 km weiter ist die Gegend „australisch“ knochentrocken und baumlos. In Jindabyne kaufen wir den Nationalparkpass für den Mount Kosciuszko NP. Der Mount Kosciuszko ist der höchste Berg (Festland) Australiens. Hier befindet sich auch das Skigebiet Thredbo, das im Sommer als Bikepark genutzt wird. Allerdings ist das mit Bikemiete ein recht teurer Spaß. Wir übernachten auf einem schönen Campground am Thredbo River.

Unser Camp am Thredbo River

Es ist Wochenende und der Platz ist schon recht voll. Es sind schon viele Biker hier als wir ankommen, aber wir finden noch ein schönes Plätzchen.Zum Abschluss des Tages bekommen wir noch Reality TV würdiges Familiendrama von den Nachbarn und Besuch von Wallabies. Am wunderschön gelegenen Novotel Lake Crackenback Resort leihen wir uns am nächsten Tag Mountainbikes. Das ist viel günstiger als in Thredbo. Jonno vom Verleih würde am liebsten sofort unser Auto kaufen. Wir versprechen, ihn zu kontaktieren, sobald wir wissen wann und wo wir verkaufen.

Das Novotel Resort ist eine wirklich sehr schöne Anlage an einem See. Erinnert mich aber irgendwie ein bisschen an Dirty Dancing 😀 . Auf dem riesigen Gelände sind Trails verschiedener Schwierigkeitsgrade angelegt. Wir nehmen den Thredbo Valley Track. Bis auf uns sind nur noch ein paar Wallabies und einige Wanderer unterwegs.  Der Trail windet sich direkt am Fluss entlang und ist wunderschön. Wir fahren auch noch einige Kilometer flussaufwärts, um danach die erstrampelten Steilkurven wieder runter zu cruisen. Wir sind happy, endlich mal wieder Mountainbiken! 🙂

Nachmittags schauen wir uns noch kurz Threbo an. Hier ist alles ein bisschen auf Alpen getrimmt, auch wenn die Landschaft so gar nicht nach Alpen aussieht. Vom Arlberg Skiverleih über die „The Schuss“ Après Skibar bis zum Schnapsladen ist alles dabei. Allerdings hat fast alles zu und bei 30° C ist das ganze Flair auch etwas seltsam.Wir campen auf dem sehr schönen Tom Groggin Campground zusammen mit seeeehr vielen Kängurus. Am Tag darauf stürzen wir uns ins erst Offroad Abenteuer, den Tom Groggins Track.

Nach einer Flussdurchquerung führt der Track sehr steil auf einen Grat, auf dem es dann immer lustig rauf und runter durch einen schönen Wald geht bis wir wieder trockenes Weideland und das Städtchen Omeo erreichen.

Ein Kuckucksuhrenladen in den “Alpen”….

Hier gibt’s einen deutschen Kucksuhrenladen und Strudel für Ralph. Es ist sehr heiß heute und am Ortsausgang zeigt eine Anzeigetafel eine Straßensperre wegen Feuers an, die gesperrte Straße liegt aber nicht auf unserer Route.

Über die Great Alpine Road geht’s bis nach Dinner Plain, einem weiteren Wintersportort, der auf einer Hochebene liegt. Sieht nett aus hier mit hübeschen Holzhäusern. Im Sommer darf man beim einzigen Lift im Ort kostenlos campen und wir beschließen, für heute Nacht zu bleiben. Zu Fuß drehen wir noch eine Runde durch den ruhigen Ort bis zur Infohütte. Dort steht eine Warnung wegen Buschfeuern in 7 km Entfernung, der Grund für die Straßensperre. Wir entdecken die „Blizzard Brewery“, die höchstgelegene Brauerei Australiens. In der kleinen Craftbrewery gibt’s leckeres Bier mit witzigen Namen wie „Powder Pale Ale“ passend zum Powder und den Bergen. Wir kommen mit dem Besitzer ins Plaudern und verbringen einen unterhaltsamen Abend. Ken von der Feuerwehr kommt auch noch auf ein Bier vorbei und erzählt noch was zur Buschfeuerlage.

Als wir am nächsten Morgen unserer Sachen zusammenpacken, warnt uns einen Anwohnerin. Das Buschfeuer, das gestern noch 7 km entfernt war, ist über Nacht auf 2 km an den Ort gerückt. Damit ist unsere Wanderung zum Lookout gestrichen, die wäre genau dorthin gegangen, wo jetzt das Feuer tobt. Im Ortszentrum hast sich auch schon die Feuerwehr bereit gestellt. Von hier kann man auch gut die riesigen Rauchwolken erkennen.

Die Great Alpine Road führt uns weiter über Mount Hotham, einem Skiort, der nicht im Tal, sondern oben auf dem „Berg“ liegt, bis nach Bright. Sie schlängelt sich dabei auf einem Grat entlang und bietet immer wieder tolle Ausblicke auf die Alpen und dem Mount Buffalo NP, unserem nächsten Ziel.

Auf der Great Alpine Road

Bei 39° C erreichen wir den Campingplatz in Freeburgh 😀 bei Bright. Der hat zum Glück einen Pool, den wir direkt mal nutzen. Nachmittags holen wir uns bei einem Eiskaffee im Schatten noch Infos zur Region, bevor abends ein heftiges Gewitter aufzieht.

Bei strömendem Regen fahren wir am nächsten Tag von Bright auf das Hochplateau des Mt Buffalo NP. Über 1000 Höhenmeter windet sich die Straße in Serpentinen hoch in eine andere Welt. Riesige Grantfdelsen liegen hier wie hingerollt auf der Hochebene. Dazwischen liegen Wiesen und Hochmoore mit vielen Wildblumen. Unser Camp liegt am Lake Catani mitten im Wald. Obwohl das Wetter nicht so vielversprechend aussieht, fahren wir noch bis zum Südende des Plateaus. Unterwegs fängt es mal wieder an zu stürmen und zu gewittern. Auf dem letzten steilen Stück Schotterstrasse kommen uns schon die Sturzbäche entgegen. Egal. Auf dem Parkplatz für den Aufstieg auf „The Horn“, dem höchsten Punkt des Mt. Buffalo Parks, sitzen wir das schlechte Wetter aus und können danach sogar noch die kleine Wanderung zum Aussichtspunkt machen. Von hier bietet sich ein spektakulärer 360° Blick auf das Plateau und die Alpen. Sogar die Sonne lässt sich noch kurz blicken. Zurück im Camp kochen wir, passend zum Wetter, Linseneintopf.

Der Regen hat aufgehört, aber es ist recht kühl heute morgen. Über dem Lake Catani hängt Nebel. Zum Glück blitzt nach dem Frühstück die Sonne wieder durch und wir können noch den kurzen Chatwell Galleries Track machen. Kurz ja, aber alles andere als eine gemütliche Morgenrunde. Der Weg führt durch die großen runden Granitfelsen, was mit viel Kletterei, teilweise durch enge Spalten und Löcher verbunden ist. Cool! Auf dem anschließenden Rundweg um den See entdecken wir noch verschiedene Wildblumen.

Der Mount Buffalo NP ist auf jeden Fall einen Besuch wert und auch die Gegend zwischen Omeo und Bright würde Ralph nochmal reizen. Hier befindet sich eine der besten Rennrad-Regionen Australiens und “On Top” gibt es in Bright auch noch einen Bikepark (für mich).

Ausblick vom Mt. Buffalo NP

Wir fahren zurück ins Tal und weiter bis zum Murray River. In Yarrowonga finden wir ein schönes Camp direkt am Fluss. Bei einem sehr lauten Kakadu Konzert essen wir zu Abend und genießen den tollen Sonnenuntergang über dem ruhigen Murray. Wow – wir lieben Australien!

Sonnenuntergang über dem Murray River
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