Tauchsafari auf kolumbianisch

03-05/01/2019

Für den zweiten Besuch Tagangas haben wir uns ein Hostel gebucht, das weiter oben am Hang liegt. Unten im Ort war es uns zu voll und zu laut. Der Nachteil an dieser Unterkunft ist der Weg dahin. Es gibt keine Straße und so müssen wir den steilen Weg mit allem Gepäck hochkraxeln. Das Ganze bei 30° C und nachdem wir morgens ja schon den Marsch zum Bus gemacht haben. Oben angekommen sind wir total durchgeschwitzt und außer Atem, bekommen aber direkt ein Glas Wasser. Wir haben ein lustiges Zimmer das quasi an die Felswand gebaut ist. Das Hostel ist sehr hübsch, bunt dekoriert, mit einem kleinen Pool und einer atemberaubenden Aussicht über die Bucht von Taganga. Den Partylärm von unter hört man zum Glück nur leise. Wir packen unsere Sachen für den zweitägigen Tauchtrip und genießen den Rest des Abends auf der tollen Terrasse.

Nach einem schnellen Frühstück mit dem besten Arepa, den ich bisher in Kolumbien bekommen habe, sind wir wie vereinbart um 8 Uhr an der Tauchbasis. Die Crew kommt auch erst gerade dort an, wir hätten uns also nicht beeilen müssen. Die Bootsfahrt zur Bucht Bahía de Gayraca im Nationalpark Tayrona, ist recht abenteuerlich. Das kleine Boot springt in den großen Wellen und wir werden einmal komplett nass. Das einfache Camp am Playa del Amor besteht aus einer Hütte mit Hängematten, einem Klohäuschen und einer Miniküche. Süßwasser gibt es hier nicht, dafür viele Wespen. Als sich eine unter mein Tshirt verirrt, sticht sie mich auch direkt in den Arm :-/ . Wir machen zwei schöne, wenn auch ziemlich chaotische Tauchgänge. Erst dauert es ewig, bis wir los kommen, dann findet der Guide das Riff nicht und taucht ewig über Sand…. Aber wir sind überrascht, wie schön die Riffe sind. Viele verschiedene, intakte Korallen leuchten in bunten Farben.

Mit uns tauchen Javier und Tomas aus Spanien und ein Kolumbianer. Leider ist das Wasser ziemlich kalt zwischen 21-24°! Normalerweise hat es um diese Jahreszeit 28-30° C. Deswegen verzichte ich lieber auf den Nachttauchgang. Die anderen sehen dabei eine große Schildkröte und Plankton, das leuchtet. Abends gibt’s ein kolumbianisches Dinner mit frischem Fisch und Patacones (gebratenen Kochbananen) und wir unterhalten uns gut mit den Javier und Tomas. Die Nacht in der Hängematte ist ganz bequem, aber überraschend kalt. Es ist sehr windig und bei jeder Böe ziehts von unten durch den Stoff.

Am Tag darauf versucht die Crew, alles etwas besser zu organisieren, damit wir nicht, wie die Tagesgäste gestern, erst in der Dämmerung zurück nach Taganga fahren. Allerdings ist da planungstechnisch noch sehr viel Luft nach oben. Wir machen noch zwei schöne, aber noch chaotischere Tauchgänge und dazwischen mit den Spaniern einen kleine Wanderung zum schönen, sauberen Nachbarstrand Playa del Medio.

Bis dann alles fertig ist und wir Richtung Taganga ablegen können, geht die Sonne gerade unter. Die Rückfahrt in der Dämmerung in dieser unbeleuchteten Nussschale in den großen Wellen strapaziert unsere Nerven doch etwas. Wir sind froh, als wir unbeschadet in Taganga ankommen – es ist schon stockdunkel. Im Ort ist heute ziemlich viel los. Es ist Samstag abend und aus jeder Bar dröhnt andere Partymukke. Wir flüchten in unsere Bergoase und erholen uns von diesem Abenteuertrip bei einem Dekobier.

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