Ein Tag im Tayrona Nationalpark

02/01/2019

Der Tayrona Nationalpark ist ein großes Schutzgebiet im Norden Kolumbiens und ist berühmt für seine traumhaften Strände, die mit Palmen gesäumten Buchten und die vielen verschiedenen Tiere und Pflanzen, die hier zu finden sind. Bei einem Besuch der kolumbianischen Karibikküste gehört er quasi zum Pflichtprogramm. Leider ist gerade Hochsaison und gefühlt ganz Kolumbien will den Park besuchen. Als wir um kurz vor 9 Uhr am Haupteigang ankommen, werden schon keine Tagestickets mehr verkauft und es herrscht ziemliches Chaos. Zum Glück haben wir uns gestern schon online Tickets besorgt. Die ersten km im Park legen wir im Collectivo mit Musikbeschallung zurück. Dann geht’s zu Fuß auf einem befestigten Weg durch den Dschungel Richtung Strände. Es ist recht hügelig hier und an den steilen Passagen staut es sich immer wieder. Manche Leute waren wohl noch nie wandern und Highheels und Flip Flops sind eventuell auch nicht das geeignete Schuhwerk für den Dschungelpfad. Uns begegnen ein paar Kapuzineraffen, sonst gibt’s leider keine Tiere zu sehen. Im Park wohnen noch einige Kogi, Nachfahren der Tairona Ureinwohner. Sie tragen weiße Kleider und stellen die typischen Taschen her, die man hier überall kaufen kann.

Nach ca. 6 km erreichen wir gegen Mittag den Strand am Cabo San Juan. Die Bucht ist wunderschön, wenn man sich die Leute wegdenkt :-D. Allerdings krachen auch hier große Wellen auf den Strand und das Wasser ist überraschend kalt. Karibik geht doch irgendwie anders?

Cabo San Juan

In einem Teich neben der Bucht entdecken wir einen riesiger Kaiman. Unbeeindruckt vom Rummel hier, liegt er nur ein paar Metter vom Strand entfernt im Wasser. Der Rettungsschwimmer passt auf, dass niemand zu nahe ran geht.
Nach einem Mittagssnack von der Schweizer Bäckerei im Park, die uns die Amerikanerinnen im Surfhostel empfohlen haben, wandern wir zurück zum „La Piscina“ Strand. Die Bucht wird von einem vorgelagerten Riff geschützt, so dass man hier sicher im Wasser plantschen kann (kalt ist es allerdings trotzdem). Der Strand ist bilderbuchmäßig schön und erinnert mit den rundgeschliffenen weißen Felsen ein bisschen an die Seychellen.

Eigentlich wollen wir uns dann noch den spektakulären Arecife Strand anschauen, der wegen gefährlicher Strömung allerdings nicht zum Schwimmen geeignet ist. Der ausgewiesene Weg führt uns aber irgendwie dran vorbei. Eventuell ist das Absicht, da es an diesem Strand schon zu vielen Unfällen kam. Da der Park um 17 Uhr schließt, machen wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz. Das angebotene Kokain am Souvenirstand lehne ich dankend ab und wir quetschen uns wieder in ein Collectivo, das uns zurück zum Eingang bringt.

Unser Fazit zum Tayrona Park: der für Ausländer ziemlich überteuerte Nationalpark hat leider nicht viel mit Naturerlebnis zu tun. Die Strände sind zwar schön, aber der Park wirkt ein bisschen wir ein Erlebnispark, mit Restaurants, Camps und Pferdeshuttle und war einfach viel zu voll und laut. Vielleicht ist das außerhalb der Weihnachtszeit besser. Aber auch was die Natur angeht, haben wir an anderen Orten schon viel schönere und kostenlose Plätze mit mehr Tieren gefunden.

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