Wein und Genuss in Mendoza

1-5/12/2018

Von Punta Arenas aus fliegen wir zurück nach Santiago. Bei unserem mittlerweile dritten Besuch, können wir auch noch den Sommer hier erleben. Freuen uns über den tollen sonningen und endlich mal warmen Tag und den schönen lauen Abend.

Portillos Pisten im Sommer

Am nächsten Morgen geht es dann per Bus weiter nach Mendoza. Haben uns für eine Fahrt tagsüber entschieden, da die Route über den Andenpass bei Portillo nach Argentinien geht. Hier waren wir im August schon mal einen Tag zum Snowboarden. So ohne Schnee sieht es sehr karg aus hier oben. Die Pisten befinden sich teilweise auf Geröllfeldern, vor allem an den Hängen, an denen die Va-et-Vient Lifte stehen. Der Aconcagua, den man auf der Fahrt auch sehen kann, ist leider halb in Wolken. Diese Berge immer!

Da die Grenzformalitäten recht schnell gingen, erreichen wir Mendoza viel früher als gedacht. Das Taxi, das uns zum Hostel bringt, hatte schon bessere Tage und fährt nur noch widerwillig. Zwischendurch muss der Fahrer Öl kontrollieren. 😀 .
Mendoza ist eine schöne Stadt mit vielen großen Bäumen an den breiten Straßen. Die Stadt war mehrfach von schweren Erdbeben betroffen, daher wurden, nach der fast völligen Zerstöhrung 1861, breite Straßen und große Plätze gebaut, um Fluchtmöglichkeiten zu schaffen. Im Hostel empfängt uns ein sehr kommunikativer Besitzer, der uns direkt alles zu Mendoza und den möglichen Touren erzählt. Unser Zimmer ist nett und sauber, der Rest des Hauses, vor allem die Küche, könnte mal wieder eine Grundreinigung vertragen. Da es in der Nähe einige nette Restaurants und Cafés gibt, beschließen wir, das Kochen auf Morgen zu verschieben. Wir essen in Annas Bistro, einem sehr schönen Restaurant mit hübschen Garten und genießen den schönen, warmen Abend auf der Terrasse.

Am Tag drauf starten wir zur Wine & Ride Tour. Mit dem Zug, der fast vor unserem Hostel los fährt, können wir zum Ausgangspunkt nach Maipu fahren. Dort leihen wir die Räder und bekommen eine Karte mit Wegbeschreibung und den möglichen Stops. Hier gibt’s zahlreiche Weingüter, bei denen man Wein probieren und oft auch eine Tour machen kann. Wir entscheiden uns für drei, müssen ja auch noch zurück radeln. Der erste Stop ist das kleine, ökologisch geführte, Weingut der Familie Cecchin. Es liegt etwas abseits der Straße und man muss durch die Reben zur Bodega fahren. Da kommen fast schon Heimatgefühle auf. Der Rundgang ist sehr interessant. Zwischen den Reben sind Obst- und Walnussbäume angepflanzt, auch unterschiedliche Kräuter, um Schädlinge von den Trauben fernzuhalten und als natürlicher Dünger. Die Fermentierung geschieht hier in Betontanks, da diese im Gegensatz zu Edelstahl keine energieaufwendige Kühlung brauchen. Hier schmeckt uns besonders der Malbec und wir nehmen gleich mal eine Flasche mit.

Weingut Nummer zwei sieht von außen sehr imposant aus. Aufgrund des normalerweise schönen Blicks auf die Anden heisst es Vistandes. Leider hängen über den Bergen sehr dunkle Wolken, von daher keine Sicht heute. Hoffen wir mal, dass die auch dort bleiben. Die äussere Escheinung spiegelt allerdings eher die Qualität, als die Quantität wieder. Hier werden nur 150 000 Flaschen im Jahr produziert und bis auf den Exportanteil auch nur über die Bodega verkauft. Als Spezialität wird hier auch Camenère angebaut, der sonst vor allem in Chile zu finden ist und wir dürfen sogar den teuren Tropfen probieren. Ja, der ist lecker! Verquatschen uns bei der Weinprobe noch mit einem schweiz-australischen Pärchen und müssen uns dann beeilen, damit wir noch rechtzeitig zu unserem letzten Stop kommen. Bei Trivento haben wir keine Tour, sondern nur die Verkostung gebucht, allerdings die mit den Premium Weinen. Zur Abwechslung gibt es einen sehr leckeren Chardonnay. Den angeblich offensichtlichen Farbunterschied zwischen Malbec und Cabernet Sauvignon erkennem wir zwar nicht, aber der CabSav ist geschmacklich hier das Highlight.

Mittlerweile sind wir schon ganz schön angeschickert und es stehen noch 10 km Rückweg an. Erst 15 min bevor der Radverleih zu macht, kommen wir dort an. Was für ein Timing. Das angebotene, kostenlose Glas Malbec lehnen wir dankend ab. Heute lieber kein Wein mehr 😀 .

Am Tag drauf erkunden wir ein bisschen die Stadt. Leider sind viele der schönen Plätze wegen Bauarbeiten gesperrt. Schade! Aber es gefällt uns trotzdem sehr gut hier. Erinnert uns ein bisschen an Spanien. Nachmittags zieht ein Unwetter mit Gewitter und Starkregen auf und wir verbringen den Rest des Tages im Hostel. Die Tour durchs Kneipenviertel muss leider ausfallen.

Dann heißt es schon wieder packen. Die Rucksäcke können wir bis abends im Hostel parken. Wir machen morgens noch einen kurzen Abstecher in den Zentralmarkt und erkunden dann den Park General San Martin in dem ein See mit Rosengarten, schöne Brunnen und viele Sportstätten sind.

Am anderen Ende des riesigen Parks liegt der Cerro Gloria. Nach kurzer Überlegung, ob das Wetter hält, steigen wir doch noch hoch. Von oben hat man eine tolle Aussicht auf Mendoza. Auch die Andenkette könnte man sehen, aber da hängen mal wieder Wolken. Abends geht’s dann mit dem sehr bequemen Nachtbus weiter nach Buenos Aires.

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