9-12/11/2018
Wir werden vom lauten Regen geweckt und bleiben noch ein bisschen im gemütlichen Bett liegen. Heute geht’s mit dem Bus weiter nach Argentinien. Die Fahrt nach San Martin de los Andes dauert fünf Stunden und es regnet ohne Pause. Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter gestern!
Der Versuch, hier Geld abzuheben scheitert bei den ersten Banken. Man bekommt nur 2000 argentinische Pesos (ARS), ca. 50 EUR und muss dafür über 250 ARS Gebühr bezahlen. Nein danke. Klatschnass kommen wir im Sherpa Hostel an und beziehen auch hier ein sehr gemütliches Zimmer (mit Heizung!) unterm Dach. Erinnert ein bisschen an Snowboardurlaub in den Alpen. Als wir das Zimmer mit Kreditkarte bezahlen wollen, funktioniert das auch nicht. Na das kann ja lustig werden in Argentinien. Abends laufen wir im strömenden Regen zu einem Restaurant, in dem es, passend zum Wetter, Käsefondue geben soll. Bei weitem nicht so lecker wie das in Copacabana, aber der Wein ist gut. Zum Glück wird hier unserer VISA Karte akzeptiert.
Da dass Wetter leider immer noch recht regnerisch ist, erkunden wir nur ein bisschen den kleinen Ort. Wirklich hübsch hier. Die Häuser sehen teilweise sehr europäisch aus mit viel Holz und Naturstein, schönen gepflegten Gärten und erinnern an Österreich oder Frankreich.
Wir checken das Angebot im argentinischen Supermarkt La Anonima, der von außen ein bisschen aussieht wie ein Aldi. Die Auswahl ist super. Wir kaufen ein und kochen uns abends im Hostel Eintopf.
Beim Essen sitzen wir gemütlich mit Emmanuel aus Berlin zusammen. Er ist seit 14 Monaten mit dem Rad unterwegs und in Kanada los gefahren und hat sehr spannende Geschichten zu erzählen. Ganz cool, sich auch mal wieder auf deutsch zu unterhalten, ist doch irgendwie einfacher als auf französisch, spanisch oder „spanglisch“.
Am nächsten Morgen holt Ralph den Mietwagen ab. Heute wollen wir die beliebte Siete Lagos (7 Seen) Tour machen. Die asphaltierte Ruta 40 (auf allen Karten und in den Reiseführern noch als staubige Ruta 234 beschrieben) durch die beiden Nationalparks Nahuel Huapi und Lanin. Das Wetter sieht etwas besser aus als die letzten beiden Tage.
Direkt nach San Martin de los Andes ist die Aussicht schon atmeberaubend schön. Am Straßenrand blüht überall strahlend gelbe Ginsterbüsche, auf den umliegenden Berggipfeln liegt noch etwas Schnee und der Lago Lácar schimmert tiefblau.
Wir machen einen Abstecher ins Skigebiet Cerro Chapelco. Auch wenn die Saison vorbei ist, interessiert uns, wie es da so aussieht. Es ist moderner als wir dachten. Der Skiverleih hat gutes Material im Regal liegen, es gibt Shops und sogar eine Apres Ski Bar.Vielleicht doch nochmal im Winter hierher…..
Jetzt blüht es auf den Skihängen überall und Pferde weiden unter den nicht ganz so neuen Sesselliften.
Zurück auf der Ruta 40 kommen wir an vielen (mehr als 7) schönen Seen vorbei. Einen wollen wir uns näher anschauen. Wir biegen auf einen sehr holprigen Schotterweg ab und rumpeln die 3 km runter bis zum See. Hier ist ein Campingplatz direkt am Wasser. Super schön hier. Als wir gerade aussteigen wollen, fängt es an zu gewittern. Warten den kurzen Graupelschauer ab und beschließen dann zur geteerten Straße zurück zu fahren, bevor sich der Schotterweg in einen Schlammweg verwandelt.
In Villa La Angostura machen wir Kaffeepause in einem hübschen rotweißen Schwedenhäuschen.
Hier finden wir den besten Kuchen seit 3 Monaten. Ralph kann das beurteilen, er hat überall ausgiebig das Angebot getestet. 🙂 Seine Lavendel-Mandel-Torte ist aber auch wirklich ein Gedicht!
Villa La Angostura ist auch ein sehr hübscher (Touri-)Ort., mit tollen, teilweise sehr luxuriös aussehenden Unterkünften. Hier ist ein bisschen mehr los als im etwas verschlafenen San Martin. Schauen uns noch ein bisschen im Ort um und fahren dann zurück.
Am nächsten Morgen scheint endlich wieder die Sonne und machen wir noch eine kleine Wanderung vom Hostel zum Mirardor Bandurrias, Von dort hat man (mal wieder) einen wunderschönen Blick auf See, Berge und Ginster.
Nachmittags geht’s mit dem Bus dann weiter nach Bariloche.
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