Huaraz – Berge, Gletscher, Seen und Mountainbiken

25-30/09/2018

Es ist sechs Uhr morgens als unser luxuriöser Cruz del Sur Bus Huaraz erreicht. Die Nacht konnten wir ganz gut schlafen und sind fit. Wir haben uns hier ein kleines Appartement gebucht und können zum Glück auch direkt einziehen. Die Unterkunft hat eine kleine Küche und eine Terrasse mit Hängematte. Von hier hat man eine mega fette Aussicht auf sieben 6000er der Cordillera Blanca, incl. des Huascarán Sur, dem höchsten Berg Perus (6768 m).

Blick von unserer schönen Dachterrasse

Bei einem leckeren Frühstück im Cafe California bekommen wir schon viele Tips für Touren hier und können in einem coolen Tourenbuch (Peru’s Cordilleras Blanca & Huayhuash – The Hiking & Bikung Guide) blättern. Danach erkunden wir ein bisschen die Stadt. Gefällt uns gut hier. Es ist nicht so touristisch und daher noch authentisch, aber mit netten Backpacker-Cafés für Infos und Büchertausch. Die meisten Touristen kommen zum Bergsteigen und viele wollen auf den Alpamayo. Wir buchen eine MTB Tour für morgen und die Tour zur Laguna 69 für übermorgen. Der Typ im Tourbüro möchte uns überreden, einen einfachen 5200 m hohen Gipfel zu besteigen. 1,5 h über Fels, dann 1,5h über Schnee. Wir denken mal drüber nach. Da wir hier eine Küche haben, gehen wir noch einkaufen und können endlich mal wieder selber kochen und Frühstück machen.

Am nächsten Tag geht’s zum Mountainbiken in die Cordillera Blanca. Ein klappriges Taxi bringt uns und die Räder über eine holprige Dirtroad zum Ausgangspunkt in der Nähe von Pitec im Tal des Cojup auf 3850 m. Wir fahren mit toller Aussicht auf die Cordillera Negra über kleine Single Trails – oder auch No Trails. Technisch alles machbar, doch beim nächsten Ausflug schauen wir uns mal die Bikes vorher an. Die sind doch etwas antik… Das letzte Stück nach Huaraz rein ist dann durch den chaotischen Verkehr noch recht spannend 😉 . Insgesamt eine sehr schöne Tour und eine gute Aklimatisierung für morgen.

Als der Wecker um 4:30 h klingelt, hält sich die Motivation noch in Grenzen. Um kurz nach 5 h geht’s dann mit dem Bus erstmal nach Norden. Ab und an sieht man die Gipfel und Gletscher durch die Wolken blitzen – und vor allem der Huascarán kommt immer näher, sehr beeindruckend! Bei Yungay biegen wir ab Richtung Berge, ab jetzt geht es über eine rumpelige Dirtroad zum Frühstücksstop, für eine Touristation recht nett. Nach einem kurzen Fotostop an der Laguna de Llanganuco, einem türkisblauen See, erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung auf 3900 m. Wir wandern 2.40 h durch eine wunderschöne Berglandschaft. Leider spielt das Wetter nicht so mit. Beim letzten Anstieg zum See wird der Regen zu Graupel. So macht wandern ja richtig Spaß… Oben angekommen, kommt aber plötzlich die Sonne raus und gibt den Blick frei auf den 6108 m hohen Chacraraju und der türkise See mit den schneebedeckten Gipfeln dahinter ist einfach atemberaubend schön. Beim Abstieg wechseln sich dann strömender Regen und Sonne ab und wir sind froh, als wir zurück am Bus sind, der uns wieder nach Huaraz bringt.

Nach der anstrengenden Wanderung legen wir am Tag drauf einen Chilltag ein. Wir starten mit einem gemütlichen Frühstück auf der Dachterrasse in der Sonne. Später buchen wir in der Stadt eine Mountainbiketour für morgen, holen die Bustickets für Sonntag und besuchen den Mercado Central. Wir kaufen frisches Obst und Gemüse ein. Als Ralph noch Brötchen für morgen kauft, kommen ein paar Männer mit toten Schweinen auf der Schulter vorbei. Puh, ob ich mich daran jemals gewöhne….. Schreiben das erste Mal ein paar Postkarten in einem netten Café mit Blick auf den Plaza de Armas. Ist zwar ein bisschen oldschool, aber irgendwie auch schön. Abends machen wir es uns in unserem Zuhause gemütlich, kochen eine leckeren Eintopf, trinken chilenischen Rotwein und widmen uns dem Blog.

Am letzten Tag in Huaraz machen wir nochmal eine MTB-Tour. Dieses Mal in der Cordillera Negra und mit besseren Bikes. Das Taxi fährt uns auf 4300 m, von dort strampeln wir nochmal 150 m höher. Ohje, da fehlt dann doch ein bisschen Sauerstoff. Danach geht’s einfach querfeldein oder über schöne, teils etwas schwierige Trails zurück nach Huaraz. Mit den guten Bikes macht dass gleich viel mehr Spass und der Blick auf die Gipfel und Gletscher gegenüberliegende Cordillera Blanca ist grandios! Die Tour ist allerdings etwas länger als gedacht und gegen Ende sind wir doch ganz schön platt.

Bei einem leckeren Abendessen und Craftbeer im Trivio, dem Restaurant der kleinen Sierra Andina Brauerei, lassen wir den Tag ausklingen. Morgen geht’s weiter ans Meer nach Huanchaco.

Huaraz hat uns sehr gut gefallen, wir hätten es auch gut noch länger hier ausgehalten. Unsere Unterkunft war super und man kann hier so viele tolle Touren machen. Die Stadt ist weniger touristisch, irgendwie gemütlich und die Preise sind nicht so überzogen wie in Cusco oder Arequipa. Wir überlegen schon, hier irgendwann mal einen 3 wöchigen Urlaub zu verbringen……

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