Valparaiso – ein bunter Tag am Meer

14-15/08/2018

Die nächsten Tage sind wir mit dem Auto unterwegs. Während Ralph den Mietwagen im Zentrum abholt, schreibe ich im Hostel noch am Blog und bibbere. Es ist sehr kalt und wir müssen im Auto erst mal wieder auftauen. Dann geht’s ins Abenteuer Verkehr in Santiago. Zum Glück sind wir zur Mittagszeit unterwegs, so dass kein Berufsverkehr und das Fahren gar nicht so wild ist, wie in den Reiseführern beschrieben.

Auch die Autobahnen sind quasi leer, da kann selbst der Fahrer etwas die Aussicht genießen. Für die Autobahnen muss man hier Maut bezahlen. Beim ersten Piepsen im Auto sind wir kurz irritiert. Was war das? Nach kurzer Suche finden wir das TAG-Gerät an der Frontscheibe, das automatisch die Maut registriert und dabei piepst. Das funktioniert im ganzen Großraum Santiago bis Valparaiso und ist im Mietpreis schon mit drin. Wie praktisch.

Von Santiago führt der Weg durch das Valle de Casablanca. Das Tal zwischen dem Pazifischen Ozean und den Anden ist berühmt für seine Weinproduktion, vor allem für Chardonnay und Sauvignon Blanc. Wir testen den Wein beim nächsten Besuch. Vielleicht besser, wenn wir dann nicht mit dem Auto weiter müssen. Zur Küste hin wird es sehr hügelig, aber auch etwas grüner und überall blühen gelbe Bäume.

Valparaiso, ist eine der wichtigsten Hafenstädte Chiles und zieht sich vom Meer auf unzählige Hügel (Cerros) hinauf.

Die Cerros von Valparaiso
Pontoval B&B

Dadurch ist das Straßennetz etwas kompliziert, aber dank der Offlinekarten bei Google Maps finden wir den Weg zu unserer Unterkunft, inklusive eines recht interessanten U-Turns auf der Hauptstraße, ohne Probleme. Das Pontoval B&B liegt sehr schön auf einem der Hügel. Wir werden vom sehr netten Schweizer Besitzer Ernst und einem großen, freundlichen Schäferhund begrüßt. Das Zimmer ist schön und hell. Von der Terrasse hat man einen tollen Blick auf Valparaiso und den Hafen.

Ernst erklärt uns, wie wir in den touristischen Teil, die alte Innenstadt (UNESCO Weltkulturerbe), kommen und welche Busse uns zurück auf unseren Hügel bringen.

Machen uns zu Fuß auf den Weg den Berg runter. Die Entscheidung wegen des Verkehrs in eine Seitenstraße abzubiegen, war nicht ganz so gut. Hier gibt’s offensichtlich viele freilaufende Hunde und einer davon hat Ralph von hinten in den Knöchel geschnappt. Zum Glück ist nur eine leichte Kratzspur zu sehen.

Beim ersten Rundgang durch die Stadt, erschließt sich uns noch nicht direkt, warum es hier so toll sein soll. Es ist laut, viel Verkehr und die Stadt strahlt eher einen morbiden Charme aus. Erinnert ein bisschen an Havanna, wegen der alten, etwas heruntergekommenen Kolonialbauten oder die DDR, wegen der graubraunen, maroden Hochhäuser. Berühmt ist Valparaiso für die vielen Treppen und Aufzüge, die auf die verschiedenen Cerros führen.

Ascensor Artilleria

Sehen auch ein bisschen marode aus und der, den wir benutzen wollen, ist dann auch außer Betrieb. In Valparaiso findet übrigens auch das berühmte Mountainbike Rennen “Red Bull Valparaíso Cerro Abajo” statt, bei dem die Fahrer durch die Gassen und die Treppen runter nach unten ballern. Verrückt!

Im Straßenwirrwarr finden wir einen kleinen Street Food Markt. Sieht ein bisschen aus wie in Ehrenfeld. Ralph testet eine Empanada mit Krabben, schließlich sind wir am Meer.

Kaufen noch eine Flasche Rotwein (und Tempos) und nehmen den Bus zurück. Dank der guten Erklärung klappt das bestens.

Nach einer sehr erholsamen Nacht, gibt’s Frühstück an einer Tafel in der schönen Eingangshalle. Sehr reichhaltig, mit Vollkornbrot, riesiger Käseauswahl und Kuchen – wir sind im Paradies gelandet 😉 .
Starten den zweiten Versuch, den Charme der Stadt zu entdecken und wandern durch die steilen Gassen und auf mehrere Hügel. Weiter oben ist es tatsächlich netter. Es gibt sehr schöne alte Gebäude und man hat eine tolle Aussicht auf den Hafen und das Meer.

Jetzt finden wir auch die berühmten bunten Graffitis an den Häusern. Ok, es ist doch schön hier.

Nehmen den Zug an der Küste lang ins benachbarte Vina del Mar, das Miami Chiles. Hier ist alles viel mondäner und es gibt tolle Strände. Das Wasser ist allerdings genauso kalt wie in Valparaiso.

Laufen an der Küste zurück nach Valparaiso und entdecken eine Gruppe südamerikanischer Seelöwen beim Sonnenbaden.

Am Nachmittag holen wir Gepäck und Auto ab, verabschieden uns von Ernst und brechen auf Richtung Anden. Morgen geht’s zum Snowboarden ….

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Comments (1)

  • Mariannne Boellinger 27/08/2018 at 12:38 Reply

    Hallo, das mit den frei laufenden Hunden haben wir in Venezuela auch erlebt, als wir an der Küste waren und mit einem Fischerboot mit Einheimischen Inselhüpfen gemacht haben. Die Hunde waren aber nicht gefährlich, sind gut mit Fischresten gefüttert worden. Weiterhin gute Reise. Marianne

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